Von Hafenstädten und Strandkörben träumen. Matjes und Knipp probieren. Velo fahren und gemütlich auf dem Wasser schippern. – Alles möglich an der Nordsee!
Unsere Reise beginnt in Hamburg. Eine faszinierende Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und Unterhaltung. Unser Hotel ist ideal im Portugiesenviertel gelegen. Ideal, um den Hafen zu erkunden und schnell an jede Ecke der Stadt zu gelangen. Vom Michel aus – nach 450 Treppenstufen! – haben wir einen Rundblick über die Stadt und schaffen uns einen Überblick. Danach geht’s rein in die Stadt. Schon bald stecken wir mitten in einem Wochenmarkt mit frischem Gemüse und Obst und leckerem Matjes. Viel Zeit möchten wir nicht vertrödeln, denn unser Programm in Hamburg ist vollgepackt: Eine Hafentour in den Containerhafen, wo wir zusehen können, wie Van-Carrier in Sekundenschnelle Container umpacken. Eine Hafenrundfahrt, die durch die schöne Speicherstadt und an den grossen Containerschiffen vorbeituckert. Besuch im Miniatur Wunderland (ein Muss!) und eine amüsante Kieztour. Nebenbei packen wir natürlich gleich noch ein paar weitere Highlights rein. Wie zum Beispiel den Spaziergang unter der Elbe durch. Möglich macht’s der alte Elbtunnel.
Voll von ersten Eindrücken reisen wir weiter auf die Nordseeinsel Norderney. Die Anreise per Bahn und Fähre gestaltet sich erst etwas umständlich dank fehlender Zugwagons. Entspannt sich aber spätestens, wenn man auf der Fähre von Norddeich-Mole gemütlich nach Norderney übersetzt. Auf der Nordseeinsel geht’s gemütlich zu und her. Nach Bezug des Hotels werden gleich zwei Velos startklar gemacht und dann heisst’s: Auf den Sattel und los im Galopp! Bei Windstille kein Problem. Aber wenn’s luftet und man gegen den Wind unterwegs ist: Aiaiai. Wir schaffens trotz Gegenwind an den Strand und beziehen gleich unseren Strandkorb. Das Treiben am Strand ist vielfältig: Sandburgen bauen, Drachen steigen lassen, Baden, Spazieren am Strand oder im Strandkorb sitzen, ein Buch lesen oder die Situation geniessen. Herrlich! Auch ich wage ein Bad in der Nordsee.
Bin sehr skeptisch und dann doch überrascht, dass es nicht ganz so kalt ist. Abends gehen wir früh essen und fallen müde und erschöpft ins Bett, wo wir gleich in Tiefschlaf versinken. So ein paar Tage an der Nordsee … Doch, das mach ich wieder.
Unsere letzte Etappe heisst Bremen. Bremen ist kleiner als Hamburg. Definitiv. Aber es hat deswegen nicht weniger Reiz. Im Gegenteil, finde ich. Bremen ist spitze!
Bremen hat eine hübsche Altstadt mit vielen Seitengassen und -strassen. Rund um den Rathausplatz (Bremer Marktplatz) finden sich nicht nur die Bremer Stadtmusikanten, sondern auch das Freiheitssymbol, der Bremer Roland. Zu seinen Füssen ist der „Krüppel“ zu sehen. Er ist der Held, dem die Bremer die Grösse ihres Stadtparks zu verdanken haben. Leicht zu übersehen ist das Bremer Loch. Sieht aus wie ein Dolendeckel, verbirgt aber eine Überraschung. Einfach eine Münze durchs Loch fallen lassen und Ohren spitzen! Ganz in der Nähe befinden sich die Böttcher Strasse mit dem Tee-Kontor, einer Bonbon-Manufaktur und einem wunderschönen Glockenspiel. Etwas weiter entfernt ist die bekannte Schnoor. Ein Quartier mit engen Gässchen und hübschen Geschäften und Cafés.
Finden Sie die Konditorei, wo der Bremer Babbeler – das längste Hustenbonbon der Welt – verkauft wird?
Maritime Luft kann man an der Weserpromenade Schlachte schnuppern. Bier- und Sommergärten, Märkte und Schiffli schauen.
Ein (noch) unbekannteres Quartier ist das 1/4 Viertel. Strassen mit wunderschönen, historischen Bauten, neuen Geschäften, Künstlern. Das Quartier entwickelt sich zum Trendviertel und boomt. Ganz spannende Sache.
Wer es moderner mag, findet auch das in Bremen: zum Beispiel in Überseestadt, dem ehemaligen Hafenrevier, ist ein modernes, lebendiges Quartier entstanden. Moderne Architektur gepaart mit dem Flair alter Speicher.
Für die Nautiker unter uns: auch das bietet Bremen. Am Martinikai eine Fahrt nach Vegesack lösen und in die „Maritime Meile“ eintauchen. Oder wer noch weiter hinaus will, bis nach Bremerhaven lösen.
In Bremerhaven gibt es Hafentouren, einen hübschen kleinen Zoo direkt an der Uferpromenade und das interessante Auswanderermuseum. Essen kann man in der Stadt oder wer Fisch mag, der geht zum „Schaufenster“: Lecker Fisch, mmhhh!
Nachdem wir zwei Wochen lang frische Luft an der Nordsee geschnuppert haben, sind wir glücklich und zufrieden zurück gekehrt. Der letzte Besuch im Norden war das sicherlich nicht!
Brigitte Klose, im Juli 2017
Bilder: Flugladen Bülach GmbH, „Ballett der Kräne“: AdobeStock